09.08.2017 - Rennrudern - Hennes Nagel

Tabea Kuhnert holt Silber bei der Junioren-WM in Trakai

Bei ihrem ersten Start bei einer Junioren-Weltmeisterschaft schaffte Tabea Kuhnert auf Anhieb den Sprung auf das Treppchen. Die Magdeburgerin gewann in Trakai (Litauen) im Doppelvierer mit ihren Teamkolleginnen Annabelle Bachmann (Ruderverein Ingelheim), Sophie Leupold (Pirnaer Ruderverein) und Leonie Menzel (Ruderclub Germania Düsseldorf) die Silbermedaille und trug maßgeblich zum guten Abschneiden des Deutschen Ruderverbandes bei, der bei dieser Junioren-Weltmeisterschaft einen Titel mit dem Achter der U19-Junioren, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen holte. Den Titel auf dem Galvesee im Doppelvierer der Juniorinnen eroberte Rumänien. Bronze ging an das Schweizer Quartett.

„Tabea hat in ihrem ersten Jahr in dieser Altersklasse sofort Edelmetall gegen die komplette Weltspitze geholt. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, zumal das Boot in dieser Formation erst seit gut einem Monat besteht und der Abstand auf den Weltmeister nur einen Wimpernschlag betrug“, meinte Landestrainer Paul Zander, der die Wettkämpfe am Galvesee direkt an der Strecke verfolgte. Nur 0,45 Sekunden fehlten der deutschen Crew, die 500 Meter vor dem Ziel noch fast zwei Sekunden zurücklag, zur goldenen Plakette.
Tabea Kuhnerts Teamkollege Jan Berend konnte sich dagegen im Doppelzweier mit seinem Partner Simon Schlott (Witten) den Traum von einer Medaille nicht erfüllen und belegte im A-Finale mit zehn Sekunden Rückstand auf die bärenstarken Australier sowie hinter Weißrussland und Griechenland den undankbaren vierten Platz. „Diese Bootsklasse war extrem stark besetzt. Mit Weltmeister Australien, den Weißrussen und den Griechen haben sich schon die drei besten Crews ganz vorn behauptet. Obwohl Jan wegen des verpassten Podiumsplatz natürlich enttäuscht war, kann er doch insgesamt auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken“, sagte Paul Zander. Wie Tabea Kuhnert gewann Jan Berend bei der Europameisterschaft in Krefeld den Titel.
Bei den internationalen Großereignissen im Nachwuchsbereich vertraten in dieser Saison nur Talente des SC Magdeburg die Farben von Sachsen-Anhalt. Die interne Zielstellung mit drei bis vier Startern präsent zu sein und zwei Medaillen zu holen, wurde knapp verfehlt. „Ich wünsche mir, dass demnächst auch wieder Talente aus Halle den Sprung an die deutsche Spitze schaffen und für die Nationalmannschaft nominiert werden können. Ein erster Schritt mit der Besetzung aller Trainerstellen seit nun einem Jahr und quantitativ großen Gruppen im Grundlagen- und Aufbautraining wurde gemacht.“, so der Landestrainer.
Mit Emma Appel wechselt nach dieser Weltmeisterschaft eine weitere Sportlerin nach Magdeburg, die schon WM-Luft schnuppern durfte. Emma war als Ersatzfrau für den weiblichen Riemenbereich mit in Trakai.