26.06.2017 - Rennrudern - Simon Hamann

Deutsche Jahrgangsmeisterschaften U17/ U19/ U23 2017

Die olympische Regattastrecke von München 1972, welche noch nichts von ihrem Charme verloren hat, war am vergangenen Wochenende Gastgeber der diesjährigen Deutschen Meisterschaften des Nachwuchses.

Am Ende standen drei Siegleistungen, drei zweite Plätze und eine Bronzemedaille im Notizbuch von Landestrainer Paul Zander, der jedoch mit dem Gesamtergebnis nicht komplett zufrieden war. „Besonders in den Vierern der AK 15/ 16 hatte ich nach dem bisherigen Saisonverlauf mit einer Medaille geliebäugelt,“ so Sachsen- Anhalts leitender Trainer. Der Vierer mit Steuermann (Erik Kohlbach, Oliver Ernst, Niklas Baier, Nick Welzenbach, Stm. Robin Däsler) belegt den undankbaren vierten Platz, der Doppelvierer (Paul Berghoff, Paul Krüger, Kevin Voigt, Jonah Mertens, Stm. Däsler) wurde Fünfter.

Dem zweiten Final- Rennen des Sonntages, dem Doppelzweier der Junioren B, drückten die beiden Magdeburger Paul Krüger und Paul Berghoff ihren Stempel auf und sorgten aus Sachsen-Anhaltinischer Sicht für einen goldenen Auftakt. Nach den Siegen bei den Regatten in München, Köln und Hamburg mussten die jungen Skuller mit der Favoriten-Rolle leben und wurden dieser mehr als gerecht. Bis zur 750 m- Marke lagen „Paul und Paul“ noch gleichauf mit einem Hannoveraner Boot und konnten sich dann mit einem entscheidenden Zwischenspurt absetzen. Groß war die Freude im Ziel – Deutscher Meister !

Bei den gleichaltrigen Mädchen hatten Jette Prehm (SC Magdeburg) und Lisa-Marie Siewert mit dem Einzug ins A-Finale ihr Ziel schon erfüllt. In einem spannenden Rennen verfehlten sie den Bronzerang knapp und wurden am Ende Fünfte.

Die zweite Goldmedaille für den Ruderverband Sachsen- Anhalt erruderte Magdeburgs Jan Berend im Doppelzweier der AK 17/ 18 gemeinsam mit seinem Partner Simon Schlott aus Witten. Den amtierenden Junioren-Europameistern gelang ein starker Start- Ziel- Sieg. Platz 5 in diesem Finale belegten Tom Mühlnickel und Erik Streibler aus Halle. Im Doppelvierer gewann Jan Berend dann die Bronzemedaille.

Mit einer gehörigen Portion „Wut im Bauch“ ging der Doppelvierer der Juniorinnen mit Tabea Kuhnert aus Magdeburg an den Start. Sie hatte gemeinsam mit Zweierpartnerin Leonie Menzel die Silbermedaille im Doppelzweier gewonnen, aber damit die direkte Qualifikation für die Junioren-WM in dieser Bootsklasse verpasst. Ebenso erging es Sophie Leupold aus Pirna im Einer. Somit ruderten im zukünftigen deutschen Auswahlboot drei Vize-Meisterinnen, welche dem anderen Favoriten-Boot, besetzt aus Einer- und Zweier – Siegern, die Stirn bieten wollte. Dies gelang aus Sicht der Trainer und des Publikums vortrefflich – zwischen Platz eins und Platz zwei „war Wasser dazwischen“, wie Ruderer einen deutlichen Sieg beschreiben.

Die beiden weiteren Vize-Meistertitel gingen auf das Konto von Steven Weidner (SCM) und Julius Rüttinger (HRV Böllberg und Nelson). Steven qualifizierte sich mit seinen Saisonergebnissen und diesem zweiten Platz für die U 23- WM in Plovdiv und befindet sich bereits in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Ratzeburg. Julius gewann im Leichtgewichts- Achter der Junioren in einer Renngemeinschaft die Silbermedaille für seinen Halleschen Verein.

„Um national unsere Erfolge zu steigern, muss die Zusammenarbeit unserer beiden Standorte weiter intensiviert werden. Hier gilt es, die Reserven auszuschöpfen. 2018 haben wir gerade in den Jahrgängen 15/16 und 17/18 quantitativ viele Sportler/innen, hier muss es gelingen, mit den besten Aktiven starke Kombinationen für Sachsen-Anhalt zu bilden, die um die Titel mitrudern und Medaillen gewinnen,“ wagte Präsident Steffen Planer am Ende der Veranstaltung einen Ausblick auf die kommende Saison.

Der Ruderverband Sachsen-Anhalt drückt den Aktiven, die unser Bundesland auf internationaler Ebene wieder in allen Nationalmannschaften vertreten, maximale Erfolge.

Ein ausdrücklicher Dank geht an dieser Stelle auch einmal an alle Trainer, die alle Kraft in die Vorbereitung ihrer Athleten legen und dann mit ihnen feiern/trauern.